Wenn Koch- und Backrezepte schiefgehen…

Hilfe, die Küche brennt...

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Nicht jedes neue Rezept gelingt auf Anhieb... und manchmal geht wirklich alles schief - dieses zerlaufene Etwas hätte übrigens ein Erdbeer-Käsekuchen werden sollen.
Nicht jedes neue Rezept gelingt auf Anhieb... und manchmal geht wirklich alles schief - dieses zerlaufene Etwas hätte übrigens ein Erdbeer-Käsekuchen werden sollen.

Frisch aus dem Backofen sah der Käsekuchen noch verdammt lecker aus und roch mindestens genauso gut. Bis, tja, bis ich den Ring der Springform öffnete…

Das peinliche Resultat siehst Du auf dem Foto: Die innere Mischung aus Erdbeermarmelade wollte nicht fest werden und so war das Ganze dann eher eine „gebackene Quarkcreme“ als ein Kuchen.

Zwar konnte dieses verunglückte Kuchenrezept geschmacklich überzeugen, hier auf dem Blog findest Du es allerdings trotzdem nicht. Aus nachvollziehbaren Gründen, wie ich meine.

Rezept für einen gelungenen Reinfall

Aber wenn man gerne in der Küche Neues ausprobiert, bleibt die eine oder andere Panne natürlich nicht aus. Nicht jedes Rezept gelingt auf Anhieb und manchmal ist einfach nichts mehr zu retten: Das Rezept – und das damit zubereitete Essen – werden ein Fall für die Tonne.

Manchmal frage ich mich ja, wie Rezepte zustande kommen – samt der dazugehörigen Abbildungen in Kochbüchern und Kochzeitschriften. Die dort veröffentlichten Hochglanzfotos haben nämlich oft so gar nichts mit dem selbsterkochten Ergebnis gemeinsam.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, es liegt am Koch (oder der Köchin)… oder vielleicht an den falschen Zutaten… ich glaube, es liegt oft daran, dass der zuständige Redakteur Rezept und Foto „erwürfelt“ hat: Das Rezept aus dem Archiv (ode dem Internet), das Foto aus einer Bilddatenbank.

Manchmal wird doch noch was draus…

Ich erinnere mich an ein besonderes Plätzchenrezept, das ich in einem alten Backbuch aus den 1970er Jahren entdeckt hatte: Eine Art von Makronen auf Oblaten, mit jeder Menge Schokolade.

Mein erster Versuch landete gar nicht erst im Backofen: Der Teig hatte die Konsistenz einer etwas cremigeren Soße. Das wollte ich weder dem Backblech noch mir antun (weil ich es gewesen wäre, der es hinterher sauber machen müsste).

Dabei hielt ich mich exakt an die Zutatenliste, trotz größtmöglicher Bedenken ob des fehlenden Mehls und anderer Ungereimtheiten. Hätte ich bloß mal auf mich selbst gehört.

Na gut. Wer wagt es schon, einem Kochbuch widersprechen zu wollen? Veggie Tobi!

Also experimentierte ich und hab meine „Verbesserungen“ immer schön mitgeschrieben. Schließlich wollte ich mich hinterher daran erinnern, sobald eine perfekte Schoko-Makrone vor mir stand…

Etwas weniger Butter, vieel mehr Mehl, ein bisschen Speisestärke (oder doch nicht oder mehr Mehl oder…?) und ein Ei weniger… ich fühlte mich ein bisschen wie ein Chemielaborant, der kurz vor der Entdeckung stand, Blei in Gold zu verwandeln.

Nach einigen Versuchen hatte der Teig endlich die passende Konsistenz. Zumindest bevor die werdenden Makronen auf ihren Oblaten im Backofen landeten. Doch schon nach ein paar Minuten im Ofen guckte ich in die (Back-)Röhre:

Der Teig lief wieder auseinander und die erwarteten stattlichen Makronenberge verwandelten sich in flache Täler. Aber… sie rochen verdammt lecker und geschmacklich waren die Möchtegern-Makronen wirklich einmalig – besonders für einen Schoko-Fan wie mich.

Schlußendlich wurde im siebten Anlauf ein Veggie-Tobi-würdiges Rezept draus – Du findest es im Foodblog unter dem Titel „Schokoladenfladen“. Probier es aus und schreib mir, ob sich die Mühe gelohnt hat.

Mit dem ursprünglichen Rezept hat es übrigens nichts mehr gemeinsam… ich sag‘ mal so: zum Glück. Und das Kochbuch? Vielleicht schenke ich es mal einem von sich selbst eingenommenen „Meisterkoch“ mit der Bitte, er möge daraus ein paar Rezepte probieren. 😉

Warum schreibe ich das überhaupt?

Ich will Dir zeigen, dass Veggie Tobi alle hier vorgestellten Rezepte mindestens einmal selbst ausprobiert hat – und die Fotos in den Rezepten auch nicht aus irgendeiner Food-Bilddatenbank stammen, sondern authentisch aus meiner Küche sind.

Inzwischen gibt es nämlich sogar Stockfoto-Anbieter, die zu professionellen Studioaufnahmen das passende Rezept gleich mitliefern. Wenn Du also wissen wolltest, wie Kochbücher mit Titeln wie „555 Nudelgerichte“ oder „2222 Salatideen“ zustandekommen – wahrscheinlich genau auf diese Weise!

Nein, nein, das ist nicht mein Stil. Wenn ich Dir ein Rezept hier auf meinem Blog vorstelle, dann definitiv ein authentisches. Also eines, von dem ich auch überzeugt bin, dass das Ergebnis bei Dir so aussieht wie auf den dazugehörigen Fotos (oder sogar besser).

Kleiner Mutmacher für Kochanfänger…

Außerdem soll dieses kleine Eingeständnis kulinarischen Versagens meinerseits Dir Mut machen, wenn Du auch mal bei einem super-tollen Rezept scheiterst:

Sowas kommt vor und liegt eher nicht an Deinen Kochkünsten. Und falls doch, was soll’s? Aus Fehlern lernt man. Und ich will nicht wissen, was so mancher Starkoch schon alles „verkocht“ hat.

Also lass Dich keinesfalls unterkriegen, sondern bleib einfach dran. Wie Du an meiner Anekdote siehst, wird manchmal sogar noch etwas Besseres draus, als ursprünglich geplant.

Frei nach dem Motto:
Wenn Dir das nächste Mal was anbrennt – mach‘ Kohle draus! 😉


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: April 2023
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