Klassischer Schokopudding nach altem Rezept

Selbstgemachter Pudding mit Agar...

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Drei Varianten meines Schokopuddings mit unterschiedlichen Toppings - pur, mit Mandeln und Eierlikör.
Drei Varianten meines Schokopuddings mit unterschiedlichen Toppings - pur, mit Mandeln und Eierlikör.

„Man nehme ein Tütchen Puddingpulver, Milch, einen Topf und bereite alles nach Anleitung auf der Packung zu.“, fertig – wieder ein Rezept online und Veggie Tobi kann sich entspannt zurücklehnen. Nein! So einfach mache ich es mir natürlich nicht. 🙂

Klar, ein Dessert aus Instantpulver schmeckt toll, ist schnell gemacht und absolut idiotensicher in der Zubereitung. Aber hast Du Dich nicht auch schon einmal gefragt, wie man Pudding selbst machen kann?

Für dieses Rezept verwende ich ein Geliermittel namens Agar, das aus Algen gewonnen wird – mehr dazu findest Du in der Rubrik „Wissen für Besseresser“ weiter unten.

Also: Kochschürze umbinden, es geht los…

Schwierigkeit: Dauer: 30 Minuten + 2 Stunden Kühlzeit
Nährwertinfos: ca. 1429 kJ (345 kcal) || Kohlenhydrate: 48,85 % | Eiweiss: 18,33 % | Fett: 32,82 % (pro Portion)

Zutatenliste für 4 Personen

  • 100 g Schokolade oder Kuvertüre
  • 2 Esslöffel Wasser
  • 1 geh. Esslöffel Kakaopulver
  • 500 ml Milch
  • 1 Pkg Geliermittel für 500 ml (Agar)
  • 2 Eier
  • 1 geh. Esslöffel Zucker
  • 100 g Schlagsahne
  • Zum Verzieren: z.B. Schlagsahne, Mandelblättchen, frische Früchte

Benötigte Küchenutensilien

  • Kochtopf
  • Schneebesen
  • 3 kleine Schüsseln oder Mixbehälter
  • Mixer

Und so wird’s gemacht

Etwas Wasser mit der in kleine Stücke gebrochenen Schokolade in einen Topf geben und bei schwacher (!) Hitze unter ständigem Rühren zum Schmelzen bringen.

Das Kakaopulver in die Schokoladenmasse einrühren, dann nach und nach die Milch. Das Geliermittel einstreuen und den Topfinhalt bei maximal mittlerer Hitze zum Kochen bringen.

Während des Erhitzens gut umrühren!

Abhängig vom verwendeten Geliermittel ist eine Mindestkochzeit von ca. zwei Minuten einzuhalten. Am Ende der Kochdauer den Topf vom Herd nehmen und etwa fünf Minuten abkühlen lassen. Gelegentlich umrühren.

Die Eier trennen. Darauf achten, dass kein Eigelb in das Eiweiß gerät.

Das Eigelb mit dem Zucker verquirlen und mit dem Rührbesen in die Schokomasse einarbeiten.

Zuerst das Eiweiß, danach die Sahne steif schlagen. Beides nacheinander unter die – leicht abgekühlte – Schokoladenmasse ziehen.

Den noch flüssigen Pudding portionsweise auf kleine Dessertschalen verteilt ca. zwei Stunden in den Kühlschrank stellen (solange dauert es, bis das Dessert eine feste Konsistenz bekommt).

Vor dem Servieren nach Belieben verzieren, beispielsweise mit frischen Früchten und Sahne, Eierlikör oder Mandelblättchen.

Tipps für die Zubereitung

Für einen intensiven Schokogeschmack solltest Du Kuvertüre mit einem Kakaoanteil von ca. 55 % verwenden. Hast Du nur Vollmilchschokolade im Haus, dann gib zwei Esslöffel Kakaopulver (statt einem) dazu.

Der erste Schritt des Rezepts – das Schmelzen der Schokolade – ist der heikelste Teil. Hast Du den geschafft, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Dabei kommt es darauf an, bei der geringstmöglichen Hitze zu arbeiten. Angebrannte Schokolade ist leider nicht mehr zu retten.

Besonders Benutzern eines Induktionskochfelds rate ich zur Vorsicht: Beginne bitte mit der niedrigsten Stufe und habe einfach Geduld. Ist erst einmal die Milch im Topf, kannst Du etwas höher schalten – solltest aber ständig umrühren.

Nachdem die Milch gekocht und Du den Topf vom Herd genommen hast, darfst Du erst einmal tief durchatmen. Bereite die restlichen Schritte in aller Ruhe vor, denn die heiße Schokomasse sollte leicht abkühlen. Ansonsten kann Dir das Eiweiß beim Unterheben gerinnen.

Apropos unterheben. Ich habe nie verstanden, wenn in einem Rezept von „etwas vorsichtig unterheben“ die Rede war. Und ehrlich gesagt, ich bin mir immer noch ob der besten Technik unsicher. Immerhin bildet das Wort ja bereits einen Widerspruch in sich (unter = nach unten, heben = nach oben).

Die Grenze zwischen „unterrühren“ bzw. „unterheben“ ist aber auch sowas von fließend. Wenn Du also den Eischnee bzw. die steif geschlagene Sahne „unterhebst“, darfst Du ruhig mit dem Rührbesen ordentlich zu Werke gehen. Das Endergebnis soll ja eine homogene Masse werden.

Wissen für Besseresser

Bei Agar handelt es sich um ein pflanzliches, geschmacksneutrales Geliermittel, das aus bestimmten Algenarten (vor allem Rotalgen) gewonnen wird. Besonders verbreitet ist es in der asiatischen Küche.

Ein Klassiker, da fast vollständig aus Agar bestehend, sind die in Japan beliebten Tokoroten-Nudeln – die, jedenfalls für mich, eine leichte Ähnlichkeit mit Gagh besitzen. 😉

Agar löst sich nur in kochenden Speisen und sollte ca. ein oder zwei Minuten lang erhitzt werden. Für die Zubereitung von kalten Speisen ist es also erforderlich, Agar in ca. 50 bis 100 ml Flüssigkeit zum Kochen zu bringen und dann leicht abgekühlt zu verwenden.


Autor: Tobias Eichner | Datum der Veröffentlichung: März 2018
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